High Noon in der Lohntüte

und die haarigen Folgen für Konsumenten.

Wie jedes Jahr sind auch 2022 wieder gesetzliche Neuerungen, Rechtsprechungen und Tarifverhandlungen, sowie sonstige politische Gegebenheiten echte Herausforderungen für Personaldienstleister und alle Unternehmen.

  • Im Mittelpunkt steht die „Zwölf“ – die Anhebung des Mindestlohns ab 01.10.2022.
  • Sicher ist damit, das Netto in der Lohntüte wird sich für die Beschäftigten in einigen Bereichen erhöhen.
  • Das ist an sich erst mal gut, sogar sehr gut. Bedeutet es doch eine Anhebung des derzeitigen Mindestlohns um über 20%!

Doch wird es auch deren Kaufkraft verbessern?

Zu befürchten ist ein Preisanstieg im Bereich der Dienstleistungen (Friseur, Gastronomie, Reinigung), im Handel und der Lebensmittelproduktion (Landwirtschaft). All die Bereiche, in denen Löhne unter 12 € verbreitet sind, werden nun höhere Lohnkosten haben. Es wird sich aber auch der Lohnbereich von 12-14 € nach oben verschieben, um eine gerechte, leistungsorientierte Lohnstruktur zu erhalten. Das bedeutet neben der erfreulichen Tatsache, mehr Geld am Ende des Monats zu erhalten, leider auch, dass höhere Produktionskosten höhere Produktpreise und höhere Preise für Dienstleistungen zur Folge haben.

Das höhere Netto in der Lohntüte wird dadurch nicht unbedingt auf lange Sicht eine Verbesserung der Kaufkraft bedeuten.

Die Zeitarbeitsbranche legt bei der Erhöhung der Löhne schon mal vor: bereits am 1. April 2022 wird es in den einzelnen Entgeltgruppen eine Lohnerhöhung von 4,1% geben.

Ein Beispiel: In der untersten Lohnstufe EG1, diese liegt mit 10,45 € bereits über dem bisherigen gesetzlichen Mindestlohn, erhalten die Beschäftigten ab April nun 10,88 EUR. Weiterhin kommen wie in der Vergangenheit zusätzlich die jeweiligen Branchenzuschlagstarife

Details des iGZ-DGB Tarifvertrag Zeitarbeit >>

Der aktuelle Tarifvertrag der iGZ gilt bis Ende 2022. Spannend wird, wie sich die Lohnentwicklung im Jahr 2023, dann basiert auf dem neuen gesetzlichen Mindestlohn darstellt. Bereits diesen Monat werden sich die Tarifpartner zu ersten Verhandlungen dazu treffen.